Age Group Weltmeisterin Ursula Kenel berichtet von Ihrer Glanzleistung:

"Vor der Strecke hatte ich sehr grossen Respekt und wollte es daher ruhig angehen. Beim Schwimmen versuchte ich mich an die Füsse von Schwimmern vor mir zu hängen, was nicht einfach war. Entweder wollte jemand anders diesen Füssen folgen, sie waren zu schnell oder dann wieder zu langsam... wie auch immer, Eindruck machte mir die Farbe des Wassers.

Auf dem Rad kam ich recht gut voran. Ich kannte die Strecke, da Judith und ich sie vorher teils mit dem Auto, teils mit dem Rad abgefahren sind. Gestaunt habe ich, dass es so viele Verpflegungsstellen gab. Ich nahm regelmässig Wasser, verdünnte mein Getränk, da ich sehr durstig war und schüttete mir den Rest über den Rücken. Bis ca. 40 km vor der Wechselzone fühlte ich mich gut, dann blies mir Gegenwind entgegen, der mich langsamer werden liess. Zeitweise hätte ich jammern können, sagte mir aber, dass die Strecke deswegen nicht kürzer wird und versuchte mich weiterhin auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Vor der Wechselzone freute ich mich, dass die Sonne inzwischen von Wolken verdeckt wurde, erhoffte ich doch, dass es somit nicht mehr so heiss sein wird.

Beim Rennen fühlten sich meine Beine zu Beginn langsam an. Ich redete mir gut zu, dass dies so schon in Ordnung ist. Bei den Verpflegungsstellen füllte ich meinen Hut mit Eis, trank Cola, Wasser und probierte Gatorade, was mir sehr gut schmeckte. Das Laufen ging zunehmend besser. Ca. 2 km vor dem Ziel, feuerte mich eine Hannes Hawaiitour Gruppe lautstark an, mit dabei mein Mann, der mir sagte, dass er kurz vor mir eine Läuferin meiner Alterskategorie sah, die keinen schnellen Eindruck mehr hinterliess. Glücklicherweise war ich in der Lage, mein Tempo zu erhöhen und noch einige Läufer vor mir zu überholen.

Nach dem Rennen fühlte ich mich sehr kaputt, ging nach einer kurzen Erholungsphase retour ins Hotel. Dass ich gewonnen hatte, sah ich im Internet, was mich riesig freute.

Die Hawaiireise war nicht nur in sportlicher Hinsicht ein Erfolg. Ich hatte das Glück, mit Judith Dorta vor Ort eine super liebe Trainingspartnerin zu haben. Wir durften ihren Sohn und ihren Mann kennenlernen, gemeinsam hatten wir schöne Stunden. Bedanken möchte ich mich bei meinem Mann Peter, für seine wertvolle Unterstützung. Vielen Dank auch an Dan und das Hasler-Team."

An die Parzen

    Nur Einen Sommer gönnt, ihr Gewaltigen!
       Und einen Herbst zu reifem Gesange mir,
          Daß williger mein Herz, vom süßen
             Spiele gesättiget, dann mir sterbe.

    Die Seele, der im Leben ihr göttlich Recht
       Nicht ward, sie ruht auch drunten im Orkus nicht;
          Doch ist mir einst das Heilge, das am
             Herzen mir liegt, das Gedicht, gelungen,

    Willkommen dann, o Stille der Schattenwelt!
       Zufrieden bin ich, wenn auch mein Saitenspiel
          Mich nicht hinab geleitet; Einmal
             Lebt ich, wie Götter, und mehr bedarfs nicht.


Friedrich Hölderlin, 1796